Prolog – Post aus
Hogwarts
Es
war ein warmer spätsommerlicher Tag, als eine kleine Eule über steile
Klippen
auf ein altehrwürdiges gotisches Herrenhaus zuflog. Wo zur einen
Seite Wellen
an steile Felswände peitschten, erstreckten sich zur anderen
endlos
erscheinende grüne Hügel und Täler. Fast schien es so, als würde
das Anwesen
auf magische Weise davor bewahrt werden, in den Abhang
zu stürzen und trotz
seines Alters war es in außergewöhnlich gutem
Zustand.
In
einem der spitzen Türme mit Blick über die See saß gerade Pans
Parkinson mit
ihrer Schwester Maggie beim Frühstück, als Doro, die
Hauselfe, sie aufgeregt am
Ärmel zupfte und auf das große Fenster zeigte.
Die kleine Eule saß mit nichts
geringerem als einem Brief aus Hogwarts
auf dem Fenstersims. „Um Himmelswillen,
lass die Eule doch herein und
steh nicht so nutzlos rum, Doro!“ stöhnte Pansy
sichtlich genervt.
„Oh
wie schön, Post aus Hogwarts, dann haben wir ja einen Grund in die
Winkelgasse
zu gehen!“, sprudelte es aus Maggie heraus. „Wir brauchen
sowieso noch einiges
für unseren großen Winterball!“
Pansy
verschluckte sich an ihrem Brot. An den Winterball hatte sie dieses
Jahr noch
gar nicht gedacht. Jedes Jahr veranstalteten ihre Eltern eine
große
Weihnachtsfeier, zu der alle reinblütigen Familien Englands
eingeladen waren
und jedes Jahr musste die Feier die Letztjährige über-
treffen. So gab es
letztes Jahr eine Torte, aus der ein Feuerwerk aus
Zuckerguss zu kleinen
Minitörtchen explodierte.
Wenn
gleich Pansy sich nichts aus diesen Spielereien machte, ging
Maggie darin
völlig auf: „Für dieses Jahr habe ich mir etwas ganz Außer-
gewöhnliches
überlegt, wir werden überall kleine leuchtende Lampions im
Garten schweben
lassen und wenn jemand darunter steht, werden sie die
Farbe seiner Gefühlslage
annehmen - das wird großartig! Und ich hätte so
gerne Schneeflocken, die sich
in Zuckerwatte oder Bonbons verwandeln,
wenn man sie in den Mund bekommt. Das
wird gar nicht so leicht.“ Maggie
war zwar eine hervorragende Hexe, allerdings
lagen ihre Stärken nicht in
Verwandlung. „Und die Torte wird dieses Jahr
mindestens sechsstöckig.
Welche Geschmacksrichtung wäre dir am liebsten,
Pansy?“ Pansy
überlegte und zuckte dann nur mit den Schultern, denn Maggie war
auch
schon bei der Planung der Gästeliste angekommen.